Geschichte

25 Jahre Dorfgemeinschaft Kindhausen 1975 - 2000

Eine Chronik

 Zuerst eine kleine Gemeindegeschichte

Bergdietikon ist eine Ansammlung von Weilern, die im Mittelalter vor allem dem Kloster Wettingen gehörten. Eine der ersten dokumentierten Transaktionen fand am 22. November 1122 statt, als Konrad Freiherr von Sellenbüren seinen Besitz dem Kloster Engelberg schenkte, das ihn 1573 dem Kloster Wettingen verkaufte. Schon früher hatte das Kloster Wettingen aktiven Liegenschaftenhandel gepflegt: 1247 findet man eine Bestätigung des Papstes Innocentius an das Kloster betreffend Besitz des Hofes in Gwinden; der obere Schönenberg wurde um 1260 gekauft und bereits 1266 an die Frau und Kinder des Chorherren Konrad von Mure verkauft. Der Hof Kindhausen wurde am 28. September 1342 gepostet und der Hof Bernold 1369. 1573 kam die Liegenschaft in Baltenswil dazu. Offen sichtlich gab es im 17. Jahrhundert Schwierigkeiten, denn dann wurden die meisten Höfe veräussert.

Eine Zählung in 1780 (siehe Anhang) zeigte für das heutige Gemeindegebiet eine Sammlung von zwei Weilern und zwölf Höfen oder Sammlung von Höfen. Darin gab es 31 Häuser mit 49 Stuben und 47 Haushaltungen. Diese waren bewohnt von 73 Männer, 41 Söhne über 16 Jahr, 49 Söhne unter 16 Jahr, 75 Weiber, 31 Töchter über 16 Jahr, 58 Töchter unter 16 Jahr, 16 Knechte und 12 Magde. Dazu kamen 2 abwesende Männer und 3 abwesende Weiber. Das ergab eine Einwohnerschaft von 361 Einwohnern. Diese bearbeiteten u.a. 358 Juchart Wiesen, 687 Juchart Acker, 37 Juchart Reben und hatten 50 Stiere, 80 Kühe, 23 Kälber, 30 Pferde, 52 Schweine, einige Gänse und Hühner sowie 55 Bienenvölker.

Bergdietikon besteht in der heutigen Form seit 1803. Die napoleonische Akte teilte damals das Limmattal auf die Kantone Zürich und Aargau auf. Dies, obwohl die Berggemeinde ob Dietikon am 25. September 1802 in einer gemeinsamen Eingabe mit der Gemeinde Dietikon an den provisorischen Regierungsrat Zürich für einen Anschluss an den Kanton Zürich plädierte, wurde sie 1803 im Rahmen der napoleonischen Akte dem Kanton Aargau zugeschlagen. (Eine Niederschrift (in moderner Sprache) ist im Anhang zu finden.) Viel geändert hatte sich allerdings nach 1803 für lange Zeit nicht. Die Berggemeinde ob Dietikon blieb ein Gebilde wie sie bereits seit Jahrhunderten war: eine Ansammlung von Weilern mit sehr bäuerlichem Charakter, allerdings ohne Zentrum, denn das war schon damals Dietikon. Die Peyers, Bürchlers, Müllhaupts, Bolls und die heute ausgestorbenen Schüepps waren (nach heutiger Schreibart) die fünf Bürgergeschlechter, die die Gemeinde dominierten. Dem Rebbau kam lange Zeit ein sehr grosses Gewicht zu. Probleme mit der Qualität und Krankheiten an den Rebstöcken (der Mehltau und die Reblaus waren damals in weiten Gebieten Europas grosse Probleme und konnten noch nicht nachhaltig bekämpft werden) sorgten allerdings dafür, dass die Bauern im späten 19. Jahrhundert vermehrt auf Viehzucht und Ackerbau umsattelten. Gegen Ende des Jahrhunderts stieg der Wasserbedarf und so schlossen sich 1905 sechs Bauern zur Wasserversorgungs Gesellschaft Kindhausen (WGK) zusammen. Vorangegangen war bereits die Gründung der Elektra des dorfeigenen Stromverkäufers.

Der Anfang des 20. Jahrhunderts brachte vorerst nicht viel Neues. Die Agglomeration Zürich entwickelte sich eher dem See entlang. Doch als der Boden spärlicher und die Preise umso höher wurden, erhielten auch andere Teile der Agglomeration erhöhten Anreiz. Im Limmattal löste die Erstellung des Güterbahnhofs (und 1969 des ersten Shopping Centers der Schweiz) einen Bauboom aus. Davon profitierte auch die Gemeinde Bergdietikon. Die Einwohnerzahl der Gemeinde pendelte bis zu dieser Zeit um die 500/600 Einwohner, sprang dann allerdings sehr rasch an: 1970 wurde die 1000er Marke übertroffen, 1978 1’500 und 1984 2000.

Diese rasante Entwicklung stellte natürlich die Infrastruktur der Gemeinde vor sehr schwierige Aufgaben und war bald den Entwicklungen nicht mehr gewachsen. 1972 wurde die Elektra der Gemeinde abgetreten. Die WGK sah grosse Probleme auf sich zukommen. Das Wasser war zu jenem Zeitpunkt weniger das Problem, denn die WGK hatte gute Quellen. Die notwendigen Investitionen für den Ausbau und die Sanierungen der Leitungen, hingegen, stellten sie vor sehr grosse finanzielle Herausforderungen.

Grosse strukturelle Aenderungen in der Gemeinde Das führte zu Diskussionen zwischen der WGK und der Gemeinde Bergdietikon über die Uebernahme der Wasserversorgung durch die Gemeinde. Nach Vordiskussionen traf sich der Gemeinderat mit einer Delegation der WGK am 19. März 1973 zur Aushandlung der Details. Da wurde nicht nur die Uebernahme der Wasserversorgung beschlossen, sondern auch einem anderen Wunsch eines grossen Teils der Bevölkerung entsprochen: dem nach einem Dorfverein. Deshalb wurde gemäss Para 7 des Protokolls unter anderem folgendes beschlossen: Abzweigung von Fr. 15’000.- aus der Wasserversorgungskasse Kindhausen zur Gründung eines Vereins Dorfgemeinschaft. Zweck: Vorab die Erneuerung der Umgebung des bestehenden Dorfbrunnens mit Brunnendenkmal. Der Restbetrag soll den Grundstock bilden für den zu gründenden Verein Dorfgemeinschaft d.g

Die Initianten dieses Vereins, Jakob Peyer, Albert Hardmeier, Fritz Hospenthal und Werner Rodel, waren alle wichtige Exponenten der WGK und in derselben weisen Voraussicht, wie sie bereit waren, die WGK an die Gemeinde abzutreten wollten sie auch auf der sozialen Ebene für das Wohlergehen der schnell wachsenden Gemeinde sorgen. Die zu gründende Dorfgemeinschaft sollte politisch und konfessionell neutral bleiben, den bestehenden Dorfbrunnen erhalten und am Waldrand einen neuen bauen, das Dorfbild pflegen und die Kontaktnahme zwischen den Alteingesessenen und den Neuzuzügern vereinfachen.

Vorbereitungen für die Gründung der Dorfgemeinschaft

Die Uebernahme der Wasserversorgung Kindhausen durch die Gemeinde wurde im Jahr 1974 Tatsache und im Februar 1975 lud das Initiativ Komitee für eine Dorfgemeinschaft Kindhausen alle Dorfbewohner zu einer ersten Sitzung ins alte Schulhaus Kindhausen ein. 65 Einwohner folgten der Einladung am 13. März 1975 und bestimmten ein Kommittee zur Erarbeitung der notwendigen Formalitäten. Ganz ohne Nebengeräusche verlief die Gründung erstaunlicherweise nicht, schrieb doch ein gewisser P.A. in einem Leserbrief: Ob aber dieses Forum ein hoffnungsvoller Anfang ist im Hinblick darauf, Brücken zu schlagen zwischen den Weilern ganz Bergdietikons scheint mir fraglich.... Besteht vielleicht gar keine Bedürftnis danach? Wer immer P.A. war seine Zweifel waren offensichtlich ganz fehl am Platz und wurden inzwischen zerstreut! Bereits vor der Gründungsversammlung fand am 8. Juni ein Dorfrundgang statt, an dem über 100 Einwohner teilnahmen. Ein grosser Erfolg also und doch bereits ein Beweis, dass in der Gemeinde ein Bedürfnis bestand, sich näher kennen zu lernen, neue Bekanntschaften und Freunde zu machen und auch sich an der Vergangenheit zu interessieren. Die Zeitungen berichteten darüber (siehe Anhang).

Die Gründung

Am 26. Juni 1975 war es dann soweit: die Gründungsversammlung fand im alten Schulhaus Kindausen statt. 45 Kindhausener nahmen daran teil, ziemlich genau 2/3 also der gemeldeten 64 Aktivmitglieder und 3 Gönner. Unter der Leitung des Tagespräsidenten Jakob Peyer wurden die vorgeschlagenen Statuten bereinigt und genehmigt und dann konnte der erste Vorstand gewählt werden: Severin Stäubli wurde zum ersten Präsidenten gewählt, als weitere Mitglieder Marlies Angstmann, Edith Lommatzsch, Hedwig Schneider, Walter Müller, Bruno Niederer und Jakob Peyer. Die Jahresbeiträge wurden auf Fr. 10.- für Einzel- und Fr. 15.- für Ehepaare festgelegt. Es gab zwei Arten Mitgliedschaft: Aktivmitglied (Einwohner mit Postleitzahl Kindhausen) und Passivmitglied (alle anderen Postleitzahlen). Nur Aktivmitglieder sind in den Vorstand wählbar.



( Für grössere Bilder auf Bild klicken)

Die ersten Jahre

Der Dorfbrunnen bei der Brunnenschür wurde durch die Mitglieder in harter Fronarbeit restauriert und schön gestaltet. Der Brunnen wurde 1776 erstellt, wie auch aus der Sockelaufschrift hervorgeht:

Heren Rudolf Beirer von Hier Hat Gestiftet
Die Schul vor Ewig Die Capital Brief
liegen in der Kirchlad zu Dietikon
Den 14. Dez. 1776 So er gemacht seinen Erben


( Für grösseres Bild auf Bild klicken)



Am 28. Sept. 1975 wurde ein Dorffest organisiert zur Einweihung des in neuem Glanz erscheinenden Dorfbrunnens mit Musik, Tanz, Markt ständen und einer Festwirtschaft in der Brunnenschür. Ein schönes Fest war es und seit jenem Tag ist im Brunnensockel eine Urkunde eingemauert mit den Namen der fünf Brunnenbesitzern sowie der zahlreichen Gönnern und einigen Zahlen zu Bergdietikon.
Die Renovation des Dorfbrunnens und seiner Umgebung kostete schlussendlich mehr als die von der Gemeinde zur Verfügung gestellten (oder vielmehr der vom Verkauf zu diesem Zweck auf die Seite gestellten) Fr. 15’000. Deshalb unterstützte die Dorfgemeinschaft am 25./26. Oktober eine von den Dorfbrunnenbesitzern organisierte Metzgete, deren Erlös die Restfinanzierung der Dorfbrunnenrenovation ermöglichste. Es war ein rauschendes Fest, mit feinen Metzgete Produkten ebenerdig und einer Bar mit Tanzfläche auf dem Heuboden.



( Für grösseres Bild auf Bild klicken)


Der Riesenerfolg führte dazu, dass die Metzgete auch das nächste Jahr wieder durchgeführt wurde, allerdings ohne die Vergnügungsfläche auf dem Heuboden, der Feuerwehr war wohl nicht ganz wohl beim bunten Treiben...
Die Dorfgemeinschaft hatte sich rasch etabliert und im Dezember 1975 fand dann bereits die erste Waldweihnacht statt. Gegen 200 Teilnehmer nahmen daran teil und liessen diesen Anlass zu einem grossen Erfolg werden. So gross, dass ihn die Dorfgemeinschaft in Jahresprogramm aufnahm und in dem er sich fest etabliert hat.


( Für grössere Bilder auf Bild klicken)

Das Jahr 1976 war geprägt durch die Erstellung des Waldbrunnens samt Ruhebänken beim Rotehölzli, wo der Spazierweg hoch geht in Richtung Egelsee. Für diese Oase der Ruhe, die seither von vielen gerne genutzt wird, wurden über 300 Fronstunden geleistet. Jakob Peyer war der Verantwortliche für die Trockenmauer und Walter Müller für die Holzschnitzarbeiten. Bei der Einweihung dieser schönen Anlage wurde wieder ein Dorfrundgang veranstaltet, an dem über 150 Kindhausener Teil nahmen. Das Interesse an der Vergangenheit ihrer neuen Heimat war also offensichtlich für viele Neuzuzüger von grossem Interesse.



( Für grössere Bilder auf Bild klicken)


Nach dem grossen Erfolg des Dorffestes und der Metzgete 1975 fand im September 1976 wieder eine Dorfmetzgete statt, die seither jährlich zum selben Zeitpunkt wiederholt wird und nicht mehr aus dem Dorfleben wegzudenken ist. Auch wurde sie zu einer wichtigen EinkommensQuelle für die Dorfgemeinschaft (die andere sind die Mitgliederbeiträge). Die Dorfgemeinschaft unternimmt und organisiert mit diesen schönen Erträgen viel Gutes und Gemeinnütziges für die Gemeinde. Zur Abwechslung von den Standardangeboten wurden für die Mitglieder in der Folge verschiedenste Anlässe organisiert. Tanz, Grill oder Wein kurse, Ausflüge und vieles mehr wurden von vielen Mitbürgern immer wieder gerne genossen. Und dies bestimmt nicht nur weil sie gratis oder sehr günstig waren, sondern weil sie eine wunderbare Abwechslung zum Alltag boten und zugleich eine gute Gelegenheit waren, sich näher kennenzulernen oder im Dorf etwas heimischer zu fühlen.
Die Metzgete wurde zu einem immer grösseren Ereignis und die Anzahl der notwendigen Freiwilligen stieg dadurch auch (heute braucht es mehr als 100 Freiwillige, um die grosse Arbeit bewältigen zu können!). Um sich bei den Helfern zu bedanken führte die Dorfgemeinschaft im Jahr 1978 zum ersten Mal den Helferhock ein. Vorerst fand dieser im Rest. Egelsee statt. Die Helfer nahmen immer wieder gerne an diesem Hock teil und bald hatte das Restaurant nicht mehr genug Platz um die illustre Schar zu bewirten, so wurde dieser Anlass 1981 ins Schützenhaus verlegt. Bald einmal waren aber auch hier die Platzverhältnisse prekär, deshalb wurde der Helferhock 1987 ins Restaurant Herrenberg verlegt wo er auch heute noch stattfindet. Ursprünglich erlaubten die Statuten nur Aktivmitglieder aus dem Dorfteil Kindhausen. Die Anlässe der Dorfgemeinschaft waren aber immer allen Bürgern der ganzen Gemeinde offen und wurden rasch populär. Um den Verein etwas breiter abzustützen entschied sich der Vorstand zu einer Ausweitung der Dorfgemeinschaft auf die ganze politische Gemeinde Bergdietikon. An der GV vom 10. März 1978 wurden die Statuten deshalb entsprechend geändert. Der Gedanke eines monatlichen Stamms war bereits zur Gründungszeit vorhanden, kam jedoch nicht recht vom Fleck. Im Jahr 1981 wurde er noch einmal aufgenommen. Am 1. Dienstag im Monat traf man sich im Restaurant Egelsee zu einem Schwatz und Kaffee oder Bier. Leider konnte sich der Stamm nie recht etablieren und wurde deshalb nach einiger Zeit wieder abgeschafft.
Im Jahr 1983 fand der erste Familiezmorge statt. Zuerst wurde er beim Egelsee geplant, doch anbetrachts der Anzahl der zu erwartenden Zmörgeler wurde er zur Jagdhütte am Waldrand im Schmalzacher (beim oberen Schönenberg) verlegt. Die idyllische Lage half mit, aus diesem ersten Familiezmorge einen grossen Erfolg zu machen und genau wie die Metzgete, der Helferhock und die Waldweihnacht gehörte er fortan zum Grundstock der Anlässe nicht nur der Dorfgemeinschaft, sondern der ganzen Gemeinde Bergdietikon. Trotz guten Mitgliederzahlen wurde es immer schwieriger, die notwendigen Fronstunden zu finden, um den Waldbrunnen instand zu halten. Im Jahr 1985 beschloss deshalb der Gemeinderat Bergdietikon dem Begehren der Dorfgemeinschaft zu entsprechen und inskünftig den Unterhalt des Waldbrunnens sowie die Instandhaltung des Ruheplatzes zu übernehmen.

Das 10jährige Jubiläum

1985 war ein weiterer Meilenstein in der Gemeinde wie auch der Dorf gemeinschaft Geschichte: vom 23. bis 25. August 1985 wurde das Mehrzweckgebäude der Gemeinde eingeweiht. Zugleich wurde das 10jährige Jubiläum der Dorfgemeinschaft begangen. Ein grosses Dorffest wurde organisiert und die Dorfgemeinschaft war natürlich auch dabei. Ohne Nebengeräusche ging dies allerdings nicht ab: ein Offerieren des Apéros für die geladenen Gäste wurde (gemäss Vorstandsbeschluss vom 17. Nov 1984) abgelehnt. Dafür wurde zur Feier des Jubiläums ein Ballonwettflug organisiert. Der Ballon von Brigitte Näf aus Kindhausen flog am weitesten: er ging volle 445 km nach Plauen hinter dem eisernen Vorhang in der DDR. Für diese weite Reise ihres Ballons gewann Brigitte Näf bezeichnenderweise einen Rundflug. Der Ballon von Pascale Kesselring aus Bergdietikon landete im zweiten Rang.
An der GV vom 24.9.86 wurden die Statuten ein weiteres Mal geändert und von diesem Zeitpunkt an konnte nun jedermann Mitglied werden. Damit wurde dem Wunsch von verschiedenen Familien entsprochen, die zwar wegzügelten aber immer noch gerne an Ihre Bergdietikerzeit zurückdachten. In den Vorstand wählbar sind zu diesem Zeitpunkt allerdings weiterhin nur Personen, deren Wohnsitz im Postkreis Kindhausen ist. Neu beträgt der Mitgliederbeitrag Fr. 20, gilt jedoch jetzt pro Adresse und nicht mehr pro Mitglied. Dass es an der besten Adresse auch mal Enttäuschungen geben kann erlebte die Dorfgemeinschaft 1987: ein geplanter Ausflug mit einem Tanzschiff auf dem Zugersee musste überraschenderweise mangels Interesse annuliert werden. Der Vorstand entschied sich darauf, inskünftig eher einfachere Anlässe zu organisieren. Dass die Absage des Zugerseeanlasses eine Eintagsfliege war zeigte sich beim Besuch des Kriminalmuseums im selben Jahr: der war so erfolgreich, dass er 1988 wiederholt werden musste, um allen Interessenten eine Chance zur Teilnahme gab.

Am 14. März 1989 konnte die 100.Vorstandssitzung durchgeführt werden. Walter Müller und Jakob Peyer waren bei all diesen Sitzungen immer dabei! Am 31. März 1990 fand der erste Racletteplausch in der Schützenstube statt. Er war ein so durchschlagender Erfolg, dass auch er sofort ins feste Jahresprogramm der Dorfgemeinschft aufgenommen wurde. Anfänglich war der Racletteplausch für die Allgemeinheit organisiert. Der Andrang stieg jedoch stetig und wurde so gross, dass er seit 1994 nur noch für die Mitglieder durchgeführt werden kann. Der Familiezmorge konnte wegen schlechten Wetters leider im Jahr 1990 nicht durchgeführt werden. Da natürlich die offerierten Produkte vorwiegend Frischprodukte sind die nicht beliebig aufbewahrt werden können führte dies zu einer kleinen Aenderung in den folgenden Jahren: anstatt eines Alternativdatums wird jetzt bei drohendem Wetter das Gemeindezelt bei der alten Schule Kindhausen aufgestellt.

Generationenwechsel

An der Generalversammlung 1990 wurde der Generationenwechsel endgültig vollzogen: mit Jakob Peyer und Walter Müller schieden die zwei letzten Gründungsmitglieder aus dem Vorstand aus. Anfangs 90er Jahre übernahmen Peter Scheidegger und seine Frau Heidi die Post Kindhausen. Sie sind Posthalter von der alten Sorte: für sie gehört eine Post, ein Laden und eine Kirche ins Dorf. Die Kirche steht zwar in Bernold, doch mit verschiedenen Anlässen versuchen sie seither, den Umsatz zu verbessern um das Ueberleben ihrer Post Kindhausen zu sichern. So kreierten sie im Jahr 1993 einen neuen Poststempel, mit dem Dorfbrunnen als Sujet. Es war somit natürlich naheliegend, dass sich die Dorfgemeinschaft an den Kosten beteiligte und auch eine Anzahl speziell gravierter Gläser übernahm.



( Für grösseres Bild auf Bild klicken)


1995 organisierte die Gemeinde Bergdietikon ein grosses Dorffest. Der 20jährige Geburtstag der Dorfgemeinschaft wurde zur Festlegung des Datum benützt. Auch wurde das Dorffest ausnahmsweise nicht in der Turnhalle gefeiert, sondern in den alten Dorfkern Kindhausen verlegt. Petrus machte zwar nicht mit und trotz des sommerlichen Datums war das Wetter nicht sehr einladend. Trotzdem wurde das Dorffest zu einem grossen Ereignis. Jedermann genoss es, im von vielen Vereinen und Organisationen liebevoll hingerichteten Dorfteil Kindhausen einige schöne Stunden zu verbringen. Für die Dorfgemeinschaft war das Dorffest ein voller Erfolg. Stark beteiligt an diesem Erfolg war auch die Trachtengruppe Bergdietikon, mit der sich die Dorfgemeinschaft zwecks Organisation und Durchführung zusammentat Die Dorfgemeinschaft benutzte die Gelegenheit des 20jährigen Jubiläums, etwas Spezielles für die Allgemeinheit zu tun. Der Vorstand entschied sich, die durch das OK erstellten Ortstafeln (jede Beiz war nach einem Ortsteil benannt und auf diesen Ortstafeln wurden einige historische Hinweise gemacht) zu bezahlen. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde wurden sie in den entsprechenden Ortsteilen 1996 aufgestellt. Die in den Statuten festgelegten Ziele der Dorfgemeinschaft der Förderung und Wahrung des Gemeinwesens und der Pflege der zwischenmenschlichen Beziehungen sind in den letzten zwanzig Jahren bestimmt erreicht worden. Dies jedoch, wäre nicht möglich gewesen, ohne die grosse Arbeit der jeweiligen Vorstandsmitglieder, der Mithilfe von Mitgliedern und Freunden der Dorfgemeinschaft bei den verschiedenen Anlässen sowie der Unterstützung durch die Gemeinde. Allen gebührt ein sehr grosses Dankeschön!!! Ein spezielles Dankeschön gilt natürlich Marie und Jakob Peyer, den guten Geistern der Brunnenschür, die uns darin jedes Jahr Gastrecht gewähren ohne die eine Metzgete eigentlich kaum denkbar wäre! Und ohne die Metzgete hätte es wohl auch die Dorfgemeinschaft viel schwieriger.

Ein Ausblick Im Sommer 2000/pm